Mittwoch, April 16

Apple Gestapo Photo Dienst

Ich habe ein Buch über iPhoto bestellt, ein nettes kleines, lustiges Buch, mit Kollagen aus Film und Fernsehen. Für den privaten Gebrauch. Ein Geschenk. Man kennt das ja, Köpfe werden irgendwo rein montiert und so. Harmlos, dachte ich. Aber weit gefehlt, es war schlimm. Ganz schlimm. Die Räder standen still. Die Juristen wurden wach.
[...]Beim Überprüfen Ihrer Bestellungen haben wir Material entdeckt, von dem wir annehmen, dass es urheberrechtlich geschützt ist (beide Bücher sind komplett betroffen - Bilder aus Kinofilmen). Aus diesem Grund wurde Ihr Auftrag storniert und es wurden Ihnen keine Kosten in Rechnung gestellt. Wir bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten.[...]

Da blieb mir nichts anderes übrig als mich zu bedanken. Ich könnte ja jetzt schon im Knast sitzen.
Sehr geehrte Frau XXXXXXXX,

vielen Dank für die erklärende Mail. Da ich die beiden Bücher nochmals bestellt habe, da ich annahm, es waren technische Gründe, die zum Abbruch beigetragen haben, werden diese wohl auch abgelehnt werden. Das ist bedauerlich, nicht nur weil diese Bücher mir persönlich sehr wichtig waren, rein zum privaten Gebrauch und allgemein als harmloses Geschenk gedacht (wie man dies seit Jahrzehnten ohne Probleme produzieren kann), sondern auch, weil es zeigt, wie sehr Apple der Urheberrecht Gestapo* hörig ist oder zumindest vorauseilenden Gehorsam praktiziert.

Ich werde meine Bücher in Zukunft bei anderen Anbietern drucken lassen. Leider, denn der iPhoto Einsatz war äusserst praktikabel. Ich werde möglichst viele iPhoto User darüber informieren, so dass der Apple Photo Service möglichst wenig vermeintlich illegale Drucke durchblättern muss.

Mit freundlichen Grüssen
Martin Ernst

*Satire, falls Name schon urheberrechtlich geschützt, bitte ich um Entschuldigung

Man muss also festhalten, dass Apple die Bestellungen sorgfältig anschaut und nach Urheberrechts Verstössen durchstöbert. In der Mail steht eindeutig, dass Apple, wenn auch nur eine Vermutung besteht, es könnte sich um urheberrechtlich geschütztes Material handeln, den Druck verweigert. Vermutlich getrieben von einer Medien Mafia, die selbst die Kanzlerin eines angeblich souveränen Staates dazu bringen kann, über Urheberrecht in einer Ansprache zu faseln.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dann hol dir doch die Nutzungsrechte und dieses teilst du dann Apple schriftlich mit und das war es dann.

dermattin hat gesagt…

Es ist mir schlicht zu blöd, für ein privates Kollagen Buch Nutzungsrechte einholen zu müssen.

Anonym hat gesagt…

Irgendwie wird es echt immer schlimmer. Es ist zum Kotzen. Früher war alles besser *g* Und das meine ich ernst. Aber danke für den Hinweis, werd ich vermerken ... wir bestellen eh schon länger woanders ...

Anonym hat gesagt…

Das ist doch bitte ein Witz, oder?

Anonym hat gesagt…

Sag mal kann es sein das du im Keller wohnst, denn dann bist du auf dem Niveau deines Briefes. Manchmal frage ich mich echt was manche Menschen für eine Geschichtswahrnehmung haben.


Bei den Massen an Bilder die der Photodienst verarbeitet muss an der Kollage aber recht wenige verändert worden sein, damit Apple da Zweifel an den Rechten bekommt. Das Problem dürfte sicher nicht sein das Du es Privat haben willst sondern das die Druckerei bzw. der den Auftrag annimmt sich auf in eine rechtlich schwierige Lage begibt, denn er verdient Geld mit dingen die ihm wahrscheinlich nicht erlaubt sind.

dermattin hat gesagt…

Interessante Einleitung, "hannes".

Die Bilder werden höchstwahrscheinlich auf Wasserzeichen überprüft. Auch sonst wird es für die Definition einer Urheberrechtsverletzungs keine Rolle spielen, wie viel man vom Bild sieht.

Die Verbreitung gegen Geld ist dem Drucker nicht nur wahrscheinlich, sondern auf jeden Fall nicht erlaubt. Das sollte ein auf Niveau bedachter Kommentator eigentlich exakt wissen.